2018 fiel bei Miele die Entscheidung: In der Instandhaltung sollten künftig mobile Prozesse etabliert werden. Die meisten Werke des deutschen Traditionsunternehmens nutzen für die Instandhaltung das dafür vorgesehene SAP-Modul EAM. Die damit einhergehenden Prozesse sind manuell gesteuert und Informationen laufen über Papier. Die umfangreiche Suche nach einem System, das SAP EAM sinnvoll um digitale Prozesse ergänzen kann, mündete Anfang 2018 in der Entscheidung für OPRA. Seit Anfang des Jahres 2019 ist die SAP-basierte Anwendung der DATAGROUP zur Instandhaltung mobiler und stationärer Anlagen und Geräte für alle Miele-Werke verfügbar. Über prozessorientierte Benutzeroberflächen bietet die Anwendung auf beliebigen mobilen Endgeräten umfassende und kontextbezogene Informationen auf Knopfdruck. OPRA ist vollständig in SAP integriert und erweitert das EAM-Modul um eine benutzerfreundliche Prozessgestaltung
Oliver Braun aus der Abteilung „Smart Maintenance“ der Miele & Cie. KG ist seit 33 Jahren im Werk Gerätefertigung am Standort Gütersloh tätig. „An OPRA hat uns im ausführlichen Vergleich mit Wettbewerbsprodukten insbesondere die Einbettung ohne Schnittstellen in SAP und die sehr schlüssige Benutzerführung gefallen. Auch das Lizenzmodell in Verbindung mit SAP war interessant. Insgesamt bot die DATAGROUP die wirtschaftlichste Alternative“, begründet er die Produktentscheidung.
DATAGROUP verwendet für ihre Instandhaltungslösung den Fiori Client SAP und greift damit das Konzept der neuen SAP-Benutzeroberflächen in ihrer Software auf – für Miele ein weiterer Pluspunkt. Fiori läuft auf jedem Browser, auf dem PC ebenso wie auf dem Tablet oder Smartphone. Die Instandhaltungssoftware greift zudem direkt auf SAP zu, ohne Schnittstellen oder eine Middleware dazwischen.
Der praktische OPRA-Einsatz bei Miele startete an den deutschen Standorten Gütersloh, Bielefeld und Oelde; die internationalen Werke sollen sich kurz- bis mittelfristig peu à peu hinzuschalten. In Gütersloh befindet sich das Kompetenzwerk Wäschepflege. Geschirrspüler und Staubsauger werden in Bielefeld gefertigt, Herde und Backöfen in Oelde. Allein in Gütersloh arbeiten rund 5.250 Menschen für Miele. Die Produktionsanlagen in diesen Werken werden nun mit OPRA gewartet, ebenso wie die technische Gebäudeausstattung. Über die OPRA-Applikationen auf ihren Mobilgeräten können die Instandhalter ihre Aufträge selbst herausfiltern und die aufgewendete Arbeitszeit direkt zurückbuchen.
So wird der administrative Bereich enorm entlastet. In OPRA sind hinter jedem Auftrag Bedienungsanleitungen und alle weiteren Dokumente zum betreffenden Bauteil hinterlegt und können angezeigt werden. „Am Ort der Wertschöpfung hat jeder alle Informationen, die er braucht“, so Oliver Braun. Bei der Prüfung etwa eines Hubwagens muss niemand mehr einen Zettel mit den Stammdaten ausfüllen, einscannen und in SAP speichern. Direkt auf dem mobilen Gerät werden die einzelnen Punkte einer Checkliste abgehakt, am Ende erzeugt OPRA automatisch ein Prüfprotokoll als PDF und legt es im Dokumentenmanagementsystem von Miele ab.
Der Bereich Cross Plant-Services ist eine eigene Abteilung mit eigenem Instandhaltungsteam. Auch dieses arbeitet mit der neuen Lösung in der ganzen Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten: sei es in der Staplerwerkstatt, für die Wartung von Verladebrücken, für Sicherheitsprüfungen von Feuerschutztüren, Reparaturen sanitärer Einrichtungen u. v. m. Im Endausbaustadium sollen 400 mobile Geräte bei Miele mit dem OPRA-Client ausgeteilt werden, an allen – auch – ausländischen Standorten, die aktuell mit SAP arbeiten. Kleinere Werke ohne SAP werden folgen. Zusätzlich will Miele seine Produktioner, die traditionell in den Instandhaltungsprozess einbezogen sind, auch über OPRA einbinden.
In enger Zusammenarbeit wurde mittlerweile das Software Release 2.2.2 erfolgreich eingeführt. In das Upgrade auf das neue Release sind viele individuelle Wünsche seitens Miele eingeflossen.
Miele ist der weltweit führende Anbieter von Premium-Hausgeräten für die Bereiche Kochen, Backen, Dampfgaren, Kühlen/Gefrieren, Kaffeezubereitung, Geschirrspülen, Wäsche- und Bodenpflege. Hinzu kommen Geschirrspüler, Waschmaschinen und Trockner für den gewerblichen Einsatz sowie Reinigungs-, Desinfektions- und Sterilisationsgeräte für medizinische Einrichtungen und Labore (Geschäftsbereich Professional). Das 1899 gegründete Unternehmen unterhält acht Produktionsstandorte in Deutschland, je ein Werk in Österreich, Tschechien, China, Rumänien und Polen sowie die zwei Werke der italienischen Medizintechnik-Tochter Steelco Group. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2020 rund 4,5 Milliarden Euro (davon in Deutschland: 29,5 Prozent). In fast 100 Ländern/Regionen ist Miele mit eigenen Vertriebsgesellschaften oder über Importeure vertreten. Weltweit beschäftigt der in vierter Generation familiengeführte Konzern etwa 20.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, etwa 11.050 davon in Deutschland. Hauptsitz ist Gütersloh in Westfalen.