Als langjähriger SAP-Anwender weiß Alupress: Das ERP-System lässt hinsichtlich Funktionsumfang kaum Wünsche offen, doch in Sachen Übersichtlichkeit und Handhabung seiner Benutzeroberflächen – Stichwort Usability – ist bei SAP generell noch Luft nach oben. Diese Erfahrung hat auch die Instandhaltungsabteilung des Südtiroler Druckguss-Herstellers gemacht, die in der Vergangenheit mit SAP EAM (Enterprise Asset Management), ehemals Plant Maintenance, arbeitete. Rückbuchungen zum Beispiel waren damit ein stets hoher Aufwand: zuerst den Rückbuchungsschein auf Papier erstellen, anschließend die Meldung 1:1 in SAP übertragen. Dies bedeutete doppelte Arbeit, kostete Zeit und war für die Instandhaltung auf Dauer nicht mehr tragbar.
Since autumn 2015, Alupress has therefore been “refining” its SAP EAM module with OPRA (Optimized Proactive Lifecycle Approach), the SAP-based durch OPRA (Optimized Proactive Lifecycle Approach), die SAP-basierte Anwendung zur Instandhaltung mobiler und stationärer Anlagen und Geräte von DATAGROUP – ein Riesenschritt in Sachen Usability, findet Stefano Sudaro, Projektleiter für das Thema Instandhaltung in der IT-Abteilung von Alupress.
Bevor OPRA bei Alupress in den Echtbetrieb ging, musste sich die Lösung einer ausgedehnten Evaluierung und dem Vergleich mit dem Wettbewerb unterziehen. Am Markt findet man vor allem Insellösungen, die sich an bestimmte Branchen richten und Schnittstellen zu SAP beinhalten. OPRA mit seinem branchenunabhängigen Ansatz und der 100%igen Integration in EAM nimmt unter ihnen eine Sonderstellung ein.
Massenänderungen auf verschiedenen Instandhaltungsaufträgen im Auftragscockpit zum Beispiel. Dort kann der Nutzer Felder gesammelt ändern – „Ändern, klicken, eintragen, fertig!“ Anders als in SAP, wo dies nur Auftrag für Auftrag möglich ist. Seit Anfang September führt der Tier-2-Automobilzulieferer die Lösung Abteilung für Abteilung ein, angefangen mit der Oberflächenbearbeitung. Die Produktionsbereiche steigen also erst nach und nach von der bisherigen Störungsmeldung per Papierformular auf die elektronische Variante um. Es empfiehlt sich, so die Erfahrung des Instandhaltungsteams bei Alupress, nicht auf einen Schlag alle in die Maschinenwartung involvierten ihre Meldungen sofort über OPRA schreiben zu lassen. Sinnvoll sei vielmehr ein langsames Heranführen der Beschäftigten.
Tritt ein Schaden an einer Anlage auf, wählt der Produktionsleiter künftig in der OPRA-Maske aus einer Liste die betreffende Maschine aus, hängt bei Bedarf Fotos an und setzt anschließend eine Fehlermeldung über das System ab. Diese geht elektronisch beim Leiter der Instandhaltung ein, der sie in einen Auftrag umwandelt und dem zuständigen Kollegen zuweist (bei einem Elektrikschaden dem Elektriker usw.)
In den vier Produktionsstätten von Alupress – dem Mutterwerk in Brixen, zwei Standorten in Deutschland und einem in den USA – sind insgesamt 30 Kolleg*innen mit der Instandhaltung beschäftigt.
Während die Produktion nach und nach umsteigt, arbeiten sie seit Einführung von OPRA mit dem System – zunächst mit der Desktop-Lösung, künftig dann auch mit OPRAmobile auf ihren Smartphones. Mit der mobilen Lösung kann der Instandhalter künftig, wenn er einen Wartungsauftrag an einer Maschine abarbeitet, diese bereits parallel mit dem Barcode abscannen.
Auf dem Smartphone sieht er dann die weiteren Aufträge, die zu dieser Anlage vorliegen. „So nutzen wir Stillstandszeiten ideal für weitere Wartungen“, erklärt Stefano Sudaro. Vor allem kann der Instandhalter über OPRA mobile die aufgewendete Arbeitszeit und die verbauten Komponenten an SAP zurückmelden, die dann sogleich aus dem Lager ausgebucht werden. Bislang geschah diese Rückmeldung noch auf Papier und wurde anschließend manuell in das ERP-System übertragen.
Mit OPRA wird Alupress künftig in der Lage sein, im Bereich der Instandhaltung lupenreine Industrie-4.0-Szenarien aufzusetzen. „Für unsere Geschäftsleitung ist dies ein großes Thema“, berichtet Benjamin Kaser. Sensoren der Maschine senden dabei automatisch Informationen an das zentrale SAP-System. Bei Übertreten bestimmter Schwellenwerte werden automatisiert Aktionen angestoßen: entweder das Wartungsintervall angepasst, Störmeldungen generiert oder Ersatzteile und Verbrauchsmaterial bestellt. In zwei bis drei Jahren will man bei Alupress so weit sein. Der Weg mit OPRA führt also auch für die Südtiroler Aluminium-Spezialisten klar in Richtung Industrie 4.0.
Seit 1965 Jahren ist die Alupress AG als Druckgusspezialist bekannt.
Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Unternehmens und verschiedene Akquisitionen in den letzten Jahren ist das Unternehmen heute in der Herstellung, Bearbeitung und Montage von komplexen Aluminiumdruckgussteilen mit Standorten in Brixen (I), Hildburghausen (D), Berlin (D) und Laurens (USA) tätig.